Der ChatGPT ist momentan in aller Munde. Die Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz (KI) sind vielfältig. Welche Anwendungsmöglichkeiten es im Bereich HR gibt und warum es sich für Unternehmen lohnt sich mit künstlicher Intelligenz zu beschäftigen, zeigen wir in diesem Artikel.
Was ist der Chat GPT eigentlich?
Die Abkürzung GPT steht für „Generative Pretrained Transformer“. In der Vorgängerversionen war das Deep Learning System, ein System, welches menschliche Denk- und Verhaltensmuster imitieren soll, darauf ausgerichtet, in Echtzeit eigenständige Texte zu generieren. Der GPT-3 umfasst einen Wortschatz von rund einer Billionen Wörtern. Es handelt sich um 45 Terrabyte Daten, welche anhand von 175 Milliarden Parametern verarbeitet werden. Diese Parameter kann man sich wie die Synapsen im menschlichen Gehirn vorstellen. Mit je mehr Parametern ein System arbeitet, desto komplexer ist es.
Der inaktive Chatbot ChatGPT wurde im Dezember 2022 freigeschaltet und ist bislang kostenlos nutzbar. Die verfassten Texte des ChatGPT basieren auf Daten von 2021.
Funktionen von ChatGPT in HR
Die KI bietet viel Potential die Arbeit im HR-Bereich zu revolutionieren. Man kann die KI mit eigenen Daten trainieren und somit viele Standardanwendungen und -prozesse in HR und Personalentwicklung weiter automatisieren und verbessern. Der ChatGPT könnte folgende Dinge vereinfachen: Stellenbeschreibungen, Zeugnisse, Kündigungen, Abmahnungen, Absagen und Arbeitsverträge. So könnten erste Rohfassungen automatisiert generiert und dann vom Verantwortlichen überarbeitet werden.
Recruiting mit dem ChatGPT?
Der ChatGPT bietet die Möglichkeit den Recruiting-Prozess weiter zu optimieren. Eine mit spezifischen Daten trainierte KI führt die Vorauswahl von Kandidaten durch und beantwortet deren Fragen. Der Chatbot könnte außerdem erste „Gespräche“ mit potenziellen Kandidaten führen und deren Antworten auswerten. Denkbar sind hier Nachfragen zur Gehaltsvorstellung oder der angestrebten Stundenzahl. Weiterhin kann er auch spezifische Interviewfragen für persönliche Interviews generieren. Es gibt die Möglichkeit den Onboarding-Prozess vom Chatbot übernehmen zu lassen: die KI könnte im Zeitraum von Unterzeichnung des Arbeitsvertrages bis zum Arbeitsbeginn den Kontakt mit den Bewerbern pflegen. Wenn man die KI entsprechend trainiert, kann sie den Onboarding-Prozess definieren und individuell anpassen. An dieser Stelle ist jedoch zu sagen, dass diese Lösung eher Zukunftsmusik ist. Aufgrund der hohen Bedeutsamkeit dieses Prozesses, sollte er nicht ohne Weiteres in die Hände einer Maschine gegeben werden. [JM1] Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Ausgabe von Informationen auf Abfrage des Mitarbeitenden oder auch die Abgabe von Feedback anhand von Kennzahlen. Dieses kann später in Feedback- und Jahresgesprächen hinzugezogen werden.
Wie der ChatGPT das Employer Branding unterstützen kann
Auch hier ist wieder wichtig zu betonen, dass die Menge und die Qualität der Daten, mit der sie trainiert wurde, der Grundstein für gute Ergebnisse einer KI ist. Für die Erstellung eines einzigartigen Employer Brandings ist es deshalb wichtig, die Besonderheiten des Unternehmens, die Unternehmenskultur und Ziele genau zu definieren. Bei der Produktion von Texten hören die Möglichkeiten einer KI nicht auf – mit ihr kann man auch die passende Bildsprache für eine Marke erstellen, beispielsweise durch die Anwendung DALL-E.
E-Learning durch die KI verbessern
Auch im Bereich des E-Learnings kann die KI unterstützend eingesetzt werden. Man kann mit ihrer Hilfe Kurse, Tutorien, Quizze und Tests erstellen. Und nicht nur das – die KI schreibt auch Drehbücher für Lernvideos, erkennt Schulungsbedarf und entwickelt Lehr- und Lernpläne. Was man dafür machen muss? Man muss sie lediglich über eine Schnittstelle in bereits vorhandene Lernmanagementsysteme und Tools integrieren, trainieren und kontinuierlich mit Daten füttern. Des Weiteren kann die KI als Chatbot eingesetzt werden und wirkt somit als kontinuierlicher und persönlicher Lernbegleiter, Feedback-Geber sowie Reportingtool.
Die Lernstrategie und der Output können kontinuierlich verbessert werden, da auf diese Weise fortlaufend weitere Daten erzeugt werden. Hier ist wieder wichtig zu beachten: Dem Personalverantwortlichen obliegt weiterhin der Aufgabe der Kontrolle, damit Missinterpretationen und fehlerhafte Entwicklungen erkannt und behoben werden.
Und hier enden die Anwendungsmöglichkeiten der KI noch nicht. Die KI ist in der Lage Kompetenzen und Skills ins Talentmanagement abzuleiten. Diese entnimmt sie den Erfolgen, die Mitarbeitende im Rahmen betrieblicher Weiterbildungen erzielt haben. Somit lässt sich also feststellen, ob benötigte Kompetenzen im Unternehmen bereits vorhanden und wo die dazugehörigen Mitarbeitenden zu finden sind.
Welche Voraussetzungen sind notwendig für eine zielgerichtete Nutzung der KI?
Neben dem ChatGPT gibt es noch weitere KI-Tools, welche die Anwendung von KI in Unternehmen reformieren können. Um eine bestmögliche Anwendung der Tools zu gewährleisten, benötigen Mitarbeitende im HR-Bereich digitale Kompetenzen, vor allem ein grundlegendes Verständnis der Technologie. Mitarbeitende sollten sich also über Möglichkeiten und Grenzen bewusst sein, um die KI gezielt nutzen zu können. Programmierkenntnisse sind hier nicht erforderlich, diese besitzt die KI bereits selbst. Außerdem müssen Datenschutzregulierungen gewährleistet sein.
Quelle: https://www.haufe.de/personal/hr-management/einsatzmoeglichkeiten-von-chatgpt-in-hr_80_586532.html