Im letzten Newsletter berichteten wir über das Thema Arbeitssucht. Jeder Mitarbeitende bringt eine bestimmte Tendenz hierfür mit, unter Umständen unterstützen Vorgesetzte entsprechendes Verhalten jedoch wissentlich oder unwissentlich. Aufgrund dessen soll es im Folgenden darum gehen welchen Zusammenhang es zwischen der Loyalität eines Mitarbeitenden und dem Hang dazu von Führungskräften deswegen ausgenutzt zu werden gehen.
Loyalität gehört zu unseren moralischen Grundprinzipien und hat gesellschaftlich betrachtet einen hohen Stellenwert inne. Es zieht sich durch alle Lebensbereiche, ob Partnerschaft, Freundschaft oder der bevorzugten Mannschaft, aber eben auch im Bezug auf den Arbeitgeber. Dieser wünscht sich loyale Mitarbeitende, welche lange im Unternehmen bleiben und diesem Wertschätzung ausdrücken.
Dass Problem beginnt, wenn die Loyalität ausgenutzt wird, denn Loyalität geht oftmals mit dem Bringen persönlicher Opfer einher beziehungsweise ist diese Auffassung in den Köpfen der Menschen verankert. Zumeist übernimmt der Mitarbeitende wenige Male Mehraufgaben, ohne daraus einen Vorteil zu generieren. Dadurch baut er den Ruf auf ein loyaler Mitarbeitender zu sein, was dazu führt, dass ihm immer weiter Mehraufgaben zugeteilt werden oder andere Erwartungen, wie die Erreichbarkeit während des Urlaubs und Ähnliches entstehen. Wissentlich beziehungsweise beabsichtigt passiert dies meist nicht, denn kaum jemand würde offen zugeben seine Mitarbeitenden auszunutzen, um auf Managementebene einen Vorteil zu generieren. Das Phänomen hinter dem ausnutzenden Verhalten nennt sich „ethische Blindheit“. Es beschreibt, dass man gegen seine eigenen Prinzipien und Wertevorstellungen handelt, ohne dies selbst zu bemerken. Somit geschieht die Ausnutzung unwissentlich.
Da empirisch ein Zusammenhang zwischen Loyalität und Ausnutzung festgestellt werden konnte ist es schwierig gegen dieses Phänomen vorzugehen. Aufgrund dessen muss hierfür sensibilisiert werden, damit sich jede Führungskraft diesem bewusst ist.